Sketch für JUGENDBühne oder SCHULTHEATER, Film

 

Man(n/frau) fährt Zug

(undatiert, um 1968 | 2019)


Sketch

Personen: Ein "Herr" und ein "Mann" im Zugabteil.
Zwei Stuhlreihen stellen das Zugabteil dar.
(Variante für Kindertheater: Ggf. zusätzlich ein Sprecher.*)
[Die Charaktere können ebenso von weiblichen Darstellern, einer "Dame" und einer "Frau", gespielt werden.]
* Ein Sprecher bzw. eine Sprecherin begrüßt kurz das Publikum und liest/trägt dann die hier gegebenen Regieanweisungenn begleitend laut vor, während die Kinderschauspieler sie ausführen. Man sollte kurz erwähnen, dass die Bahnfahrt zu einer Zeit spielt, als man in Zugabteilen noch die Fenster öffnen konnte, was sicherlich irgendwo auf der Erde noch heute der Fall ist.

[Falls Bühne: Vorhang auf.]
(Nur ein "Mann" sitzt im Zugabteil. Da tritt ein "Herr" ein.
Es sind sonst alle Plätze frei, trotzdem fragt er höflich ...)

Herr: Entschuldigen Sie bitte! Ist dieser Platz schon reserviert?

Mann: Wie?

Herr: Ich meinte, ob ... hier ... irgend jemand, rein zufällig, verstehen Sie, auf diesem Platz sitzt?

Mann: Setzen Sie sich hin und Sie werden es merken.

(Der "Herr" hat einen Koffer in der Hand, setzt ihn jetzt ab und zieht linkisch den Hut. [Bei weiblichen Darstellern kann auf diese Geste verzichtet werden, sofern sie nicht bewusst die maskulinen Rollen spielen möchten.] )

Herr: Guten Tag!

(Der "Mann", der gerade sein Frühstück isst, sieht auf,
winkt mit der Hand und sagt:)

Mann: Morgen!

(Der "Herr" nimmt den Koffer wieder in die Hand.)

Herr: Danke, vielen Dank, recht herzlichen Dank.

(Nimmt den Koffer in die Hand und schaut sich um.
Setzt den Koffer ab und wischt mit einem Taschentuch einen Sitz ab.
Setzt sich darauf, packt den Koffer auf seinen Schoß, den Hut auf den Koffer.

Der "Mann" isst unbeirrt weiter.

Der "Herr" fängt an, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen.
Es ist sehr warm im Abteil. Er wischt und wischt ...
Der "Mann" bleibt unbeeindruckt.

Der "Herr" schaut sehnsüchtig zum geschlossenen Fenster. Schließlich ...)

Herr: Ziemlich warm hier, nicht wahr?

Mann: Ja.

Herr: (Pause.) Es ist wirklich sehr warm hier!

Mann: Ja!

Herr: Entschuldigen Sie, könnte man nicht ... Verstehen Sie es bitte nicht falsch, könnte man nicht das Fenster öffnen?

Mann: Nein.

Herr:  (Pause.) Könnte man nicht ..., ein wenig nur, verstehen Sie, ein ... wenig?

Mann: Nein, es zieht zu sehr!

(Der "Herr" muss weiter schwitzen und wischt sich die Stirn.
Er legt umständlich den Koffer und Hut beiseite.
Er zieht sich den Mantel aus.* Pause.
Er zieht sich die Jacke aus. Pause.

[* Die Kleidungsstücke können nach Wunsch bei weiblichen Darstellern feminin verändert werden.]


Da ist der "Mann" mit dem Frühstück fertig. [Maskulin/feminin variabel: Er leckt sich die Finger, streicht sich den Bauch und knüllt das Butterbrotpapier zusammen.]
Er öffnet das Fenster, um das Butterbrotpapier hinauszuwerfen. Er hebt die Hand, tut es dann aber doch nicht.
Er kehrt zu seinem Sitzplatz zurück, lässt aber das Fenster offen. 


Der "Herr" fängt an zu frieren.
Er will etwas sagen, wie "Fenster zu ...", setzt aber abrupt ab.
Er zieht alle Sachen wieder an
und setzt den Hut auf.

Da sieht der "Mann" das offene Fenster. Er schließt es.

[Es wird wieder warm im Zugabteil.]

Der "Herr" schwitzt, setzt den Hut ab und fängt an, sich erst den Mantel und dann die Jacke auszuziehen [siehe oben zur femininen Variante].
Als er fertig ist, ertönt eine Stimme im Hintergrund.)

Stimme: Nächster Halt – Buxtehude! [Stationsname kann auch lokal variiert werden.]

ABGANG

["Mann" und "Herr" stehen auf,
verneigen sich kurz vor dem Publikum
und treten ab oder verlassen die Bühne.]

* Sprecher/Kindertheater: Bedankt sich für die Gunst des Publikums.

  

ENDE

 

© 1968 johannes stephan wrobel - stephan castellio

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